Am Donnerstag, 11. April 2024 verstarb unser Ehrenmitglied Kurt Gigler.
Der älteste Siegburger hatte noch drei Wochen zuvor seinen 107. Geburtstag.
Bis zum 100. besuchte er Siegburger Kunstveranstaltunge und Konzerte noch zu Fuß.
Wir trauern mit seiner Familie.
Geboren wurde Kurt Gigler an einem Freitag, 23. März 1917, zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs, mitten im ersten Weltkrieg. Er erlebte das Siegburg der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts während der Weimarer Republik als ältestes von drei Kindern. Nach dem frühen Tod der Mutter wurden er und seine beiden Schwestern bei den Großeltern und in der Verwandtschaft wohlbehütet aufgezogen. Kurt war ein guter Schüler und besuchte die Nordschule. Doch trotz einer Gymnasial-Empfehlung wünschte sich der Vater für seinen Sohn einen „soliden“ Abschluss mit Mittlerer Reife, den er dann an der städtischen Realschule (im heutigen Stadtmuseum) 1933 erreichte. Es folgte eine kaufmännische Ausbildung. Dann kamen die Kriegsjahre, die Gigler ab 1939 sechs Jahre lang durchlebte. Seine Frau Grete heiratete er 1942, lebte und arbeitete zunächst in Stieldorferhohn und Königswinter und zog mit ihr und den beiden Kindern nach ein paar Jahren dann nach Siegburg zurück. Seit 1955 lebte er in seinem Haus an der Ludwigstraße, wo er das nachbarschaftliche Umfeld genoss und an Festen und Feiern in seinem Stadtteil Zange gerne teilnahm. Mit leuchtenden Augen erinnerte er sich bis zuletzt gerne an die große Feier seines 100. Geburtstages zurück, bei der er die „komplette Nachbarschaft“, Freunde und Familie in den großen Saal des damaligen Kaldauer Hofs einlud. Nach einem Sturz im Alter von 101 Jahren lebte er seit 2018 im Seniorenzentrum Am Hohen Ufer und freute sich auch dort über die Besuche aus der Nachbarschaft, der Familie und seiner beiden Urenkel. Sein Interesse galt insbesondere dem kulturellen Leben seiner Heimatstadt. Als Mitglied unterstützte er verschiedene Hilfsorganisationen und 16 Vereine. Gerne besuchte er Vernissagen und Konzerte in der Stadt und genoss es, „dass man hier alles zu Fuß erreichen kann“.